Meringer Ringer nehmen mit einem 16:10 Sieg Revanche an Schonungen.

Von Matthias Biallowons

Mit gereiztem Trommelfell und einem Ohrwurm im Kopf traten die Gäste aus Schonungen die Heimreise an: „Hier regiert der TSC“ dröhnte es am vergangenen Samstag zum wiederholten Male in dieser Saison durch die Mehrzweckhalle in Mering. Die Fans machten die heimische Halle erneut zu einer Festung und peitschten ihr Team zu einem weiteren Triumph. „Das war wieder grandios, was die Zuschauer geleistet haben. Gänsehautfeeling pur“, schwärmte der zweite Vorsitzende der Meringer, Dominik Ringenberger, von der Stimmung. Besonders beeindruckend war erneut der Siegeswille der Schwaben, die die Hinrundenpleite gegen eine starke Staffel aus Unterfranken wieder gut machten. „Wir hatten noch eine Rechnung offen, die wir am Samstag beglichen haben“, lobte Meringers erster Vorsitzender, Peter Tränkl, die Einstellung seiner Mannschaft. Stellvertretend dafür zum Beispiel der Kraftakt von Benedikt Rieger bis 75 Kilo griechisch-römisch, der in letzter Sekunde den Sieg erzwingen konnte. An Cleverness mangelte es Jonas Imburgia im Fliegengewicht, der seine körperliche Überlegenheit nicht konsequent einsetzte und nur mit viel Mühe eine Schulterniederlage gegen Tim Benkert verhindern konnte (Stand 0:2 aus Sicht des TSC). Im Schwergewicht musste Radoslaw Siejak über die komplette Kampfzeit gehen und sich gegen den deutlich schwereren Tobias Doile auf seine Erfahrung verlassen – durch mehr Aktivität in der ersten Runde besiegte er den Gast (Stand 2:2). Sinnbildlich für den Meringer Willen war auch der Kampf von René Winter bis 61 Kilo Freistil. Trotz eines ungefährdeten 8:4 Siegs ärgerte sich Merings Coach über die vier Gegenpunkte, die ein ausschließlich auf Defensive eingestellter Alexandru-Vasile Mandica sammeln konnte (Stand 4:2). „Der wollte einfach nur keine Zähler abgeben und hat die Armklammer gehalten. Die Punkte kann man so geben, aber waren unverdient“, analysierte der Freistilspezialist Markus Daferner das Duell. Bis 98 Kilo ist Marcel Kasperek im klassischen Stil weiter nicht zu stoppen. Wie ein Stier trieb er sein Gegenüber, Florian Doile, über die Matte und sammelte so mit Angriffseinsern nach außen Zähler um Zähler und schrammte nur knapp an der technischen Überlegenheit vorbei (Stand 7:2). Mit vollem Risiko und immer in der Offensive kämpfte Maximilian Kroiß bis 66 Kilo griechisch-römisch. Willi Merz konnte dem nichts entgegensetzen und verlor klar (Stand 11:2). „Maxi geht immer mit Vollgas auf die Matte. Das ist zwar manchmal riskant, aber am Ende gibt ihm der Erfolg Recht“, betont sein Coach. Immer stärker und voll integriert in das Meringer Team präsentierte sich Neuzugang Nandor Hajduch bis 86 Kilo. Der Freistilspezialist ließ Nikas Justus keine Chance – per Einser nach außen und vielen Beinangriffen siegte Hajduch technisch überlegen (Stand 15:2). Gegen einen angekündigten „Haudegen“ musste Niklas Kroiß bis 71 Kilo Freistil schon in der ersten Runde die Erfahrung anerkennen und landete auf den Schultern (Stand 15:6). Ganz eng dagegen ging die Begegnung zwischen Lennart Bieringer und Andreas Hümpfer bis 80 Kilo griechisch-römisch aus. Beide Athleten begegneten sich auf Augenhöhe und ließen keine Aktionen zu. Die letzte Wertung führte den Gast zum 3:3 Sieg (Stand 15:7). Auch mit dem letzten Angriff entschied Benedikt Rieger das Duell gegen Linus Gerhardt bis 75 Kilo griechisch-römisch. Nur mit größtem Einsatz schob der TSCler den bis dato fast ungeschlagenen Gast aus der Matte und sicherte sich den Triumph (16:7). „Das war sau eng und unterstreicht die Einstellung von Bene“, freute sich Tränkl. Im letzten Kampf des Abends gab Sebastian Klement nie auf, konnte aber Daryoush Kabiri nicht entscheidend bedrängen – Niederlage nach Punkten (Endstand 16:10). Nach dem Sieg rangiert der TSC auf dem fünften Rang der Bayernliga und nur einen Sieg hinter dem Zweitplatzierten. „Die Liga bleibt spannend, nach oben hin ist alles möglich“, ist sich das Meringer Lager bewusst.