Meringer Ringer gewinnen Ringerkrimi gegen die KG Südthüringen mit 17:16.

Von Matthias Biallowons

„Hier regiert der TSC, hier regiert der TSC“ – so schallte es durch die Meringer Mehrzweckhalle am vergangenen Samstag. Die Fans der Schaben feierten ihr Team, das gerade die Favoriten aus Thüringen in einer denkbar knappen Begegnung mit 17:16 schlagen konnte. „Das war eine grandiose Leistung und die Jungs haben uns total begeistert“, schwärmte der ehemalige Mannschaftsringer, Markus Daferner, von einem denkwürdigen Abend in Mering. Dabei durchlebten Zuschauer und Verantwortliche eine Achterbahn der Gefühle: erst brachte Trainer Radoslaw Siejak mit einer taktischen Meisterleistung im Schwergewicht das Publikum zum Staunen, dann schockte die Schulterniederlage von Neuzugang Bence Veress die heimischen Fans, doch René Winter brachte mit absolutem Offensivdrang die Massen zum Brodeln, ehe Lennart Bieringer im letzten Fight des Abends schließlich die Halle explodieren ließ. „Das war wirklich ein Hin und Her bis zum letzten Kampf. Werbung für unseren Sport“, resümierte Merings erster Vorsitzender Peter Tränkl. Die Hausherren hatten erneut taktisch umgestellt, indem Winter sowie Benedikt Rieger eine Klasse aufrückten und überraschend Simon Sausenthaler bis 71 Kilo aus dem Hut zauberten. „Wir haben alle Register gezogen und wurden belohnt. Ich bin froh, dass wir eine komplette Mannschaft stellen konnten und die Jungs die angesprochenen Dinge umgesetzt haben“, freute sich Coach Winter. Im Fliegengewicht wehrte sich Markus Rauch nach Kräften, konnte aber die technische Überlegenheit des körperlich starken Tim Kuschmerz nicht verhindern (Stand 0:4 aus Sicht des TSC).

Siejak beißt sich durch

Im Schwergewicht hatte es „Rado“ Siejak mit dem um 30 Kilo schwereren Marlon Jahn zu tun. Doch trotz des ungewohnten klassischen Stils sowie Schmerzen in der Wade konnte der Freistilcoach des TSC in der zweiten Runde durch clevere Ringweise aktiver aussehen und die entscheidende Wertung erzielen (Stand 1:4). „Ein Kraftakt vom Feinsten, der am Ende auch zum Sieg beitrug“, betonte Tränkl. Bis 61 Kilo griechisch-römisch stand Jonas Imburgia gegen Raphael Trautwein auf verlorenen Posten – 16:0 noch vor der Pause (Stand 1:8). Große Erwartungen hatte die TSC Familie an den Ungarn Bence Veress bis 98 Kilo Freistil, doch diese sollten nicht erfüllt werden. Nach einer ordentlichen ersten Runde schenkte er Jozef Jaloviar den Kampf, indem er im freien Stil ohne Vorbereitung einen „Schleuderer“ versuchte, der zum Scheitern verurteilt war: Schulterniederlage und 12:1 Führung für die Gäste waren die Folgen. „Das darf ihm nicht passieren, auch wenn er erst 18 Jahre alt ist. Er muss endlich seine Performance bringen“, fordert Winter und ist dabei einer Meinung mit den Fans.

Winter leitet die Wende ein

Umso mehr waren nun seine Mitstreiter des TSC gefordert. Bis 66 Kilo machte Winter im freien Stil den Anfang. Im Offensivmodus ließ er Asif Safari keine Ruhe und sammelte so konsequent Angriffseinser nach außen. Der 10:1 Punktesieg erweckte die Halle wieder zum Leben (Stand 4:12). Ebenfalls eine Klasse höher kämpfte auch Benedikt Rieger bis 86 Kilo im klassischen Stil. Vor allem durch seine aktivere Ringweise im Stand konnte er Franz Günther mit 6:3 niederhalten (Stand 6:12). Eine starke Leistung lieferte der zweite Neuzugang aus Ungarn, Nador Hajduch, bis 80 Kilo Freistil ab. Mit Beinschrauben, Angriffseinsern und Beinangriffen gegen Ahmed Alizada brachte er sein neues Team mit einem „Vierer“ wieder ran (Stand 10:12). Spätestens jetzt glaubten wieder alle aus Mering an den Sieg und die Zuschauer peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Davon beflügelt feierte Simon Sausenthaler bis 71 Kilo griechisch-römisch ein gelungenes Comeback und deutete vor allem mit schnellen Schwunggriffen und Durchdrehern seine Klasse an, indem er Dustin Richter 9:0 besiegen konnte. „Wir sind froh, dass alles gut geklappt hat und wollen unserer Physiotherapeutin einen besonderen Dank aussprechen“, richtete sich Tränkl direkt an Christine Dosch. Mering ging mit 13:12 in Front, jedoch fand Sebastian Klement bis 75 Kilo im freien Stil nie zu seiner Ringweise und musste sich Magnus Hötzel überlegenen geschlagen geben. Somit stand es vor dem letzten Duell des Abends 16:13 für die Gäste. Es hing wieder an Lennart Bieringer. Der Meringer ließ bis 75 Kilo griechisch-römisch keinen Zweifel aufkommen, dass er als klarer Sieger von der Matte gehen wollte. Aktivität im Stand, Durchdreher im Boden und mit einem abschließenden Ausheber aus dem Boden deklassierte er Robert Recknagel und kassierte den „Vierer“ zum 17:16 Triumph der Meringer. „Einfach nur geil, dass ich erneut meinen Teil beitragen konnte“, feierte Bieringer die Mannschaftsleistung. Mit dem Heimsieg schieben sich die Ringer von der Paar an Westendorf auf den sechsten Rang und gastieren am Wochenende beim Tabellenführer aus Freising.