Meringer Ringer verlieren gegen Kempten 13:18.
Von Matthias Biallowons
Ungläubig und entsetzt starrten die Meringer Fans in der Pause auf die Punkteanzeige der Mehrzweckhalle: 16:1 führten die Gäste aus Kempten gegen die Hausherren. „Zu diesem Zeitpunkt hätte uns nur noch ein Wunder helfen können“, resümiert TSC-Coach René Winter nach der zweiten Niederlage seines Teams in der jungen Bayernligasaison. In der vergangenen Kampfzeit konnten die Schwaben am Ende als knapper Sieger von der Matte gehen. An diesem Abend sollte das Wunder ausbleiben. Denn bereits mit 0:8 Rückstand gingen die Meringer nach der Waage auf die Matte. „Das ist unfassbar schwierig, wenn du erstmal zwei Schultersiege aufholen musst“, analysiert der erste Vorsitzende Peter Tränkl. Bis 57 Kilo konnte der TSC keinen Athleten stellen, im Schwergewicht bis 130 Kilo musste Trainer Radoslaw Siejak erneut verletzungsbedingt aufgeben. „Unsere Physiotherapeutin Christine gibt ihr Bestes, aber wir müssen von Woche zu Woche schauen“, berichtet Tränkl von der Arbeit hinter den Kulissen. (Stand 8:0 aus Sicht der Gäste). Bis 61 Kilo griechisch-römisch tauschten die Gastgeber und „opferten“ Jonas Imburgia gegen den favorisierten Georgia Nikoloz Beruashvili, da man sich durch das Aufrücken von Winter bis 66 Kilo mehr ausrechnete. „Gegen Nikoloz hätte ich sehr wahrscheinlich nicht punkten können, so erhofften wir uns wenigstens einen Punkt“, gab Winter Einblicke in die Strategie der Meringer (Stand 12:0). Eine große Enttäuschung war der Aufritt des Neuzugangs Bence Veress bis 98 Kilo Freistil. Nach einer klaren 12:0 Führung zur Pause brach der Ungar konditionell ein und konnte gegen Martin Spöttle nur mit Glück 12:11 gewinnen. „Keine Ahnung was da passiert ist, aber vielleicht hat er die Liga unterschätzt“, mutmaßt der zweite Vorsitzende Dominik Ringenberger (Stand 12:1). Bis 66 Kilo traf dann Winter im ungewohnten freien Stil auf Pierre Bazalik. Nur eine Unaufmerksamkeit des Meringer Übungsleiters nutzte der Gast eiskalt aus und legte ihn „aufs Kreuz“. „Ich bin immer noch bedient, aber so ist Sport eben“, gab Winter auch zwei Tage danach zu (Pausenstand 16:1). Bis 86 Kilo griechisch-römisch präsentierte sich Lennart Bieringer erneut routiniert, konnte aber den klaren Gewichtsvorteil von Lukas Bückle über neun Kilo nicht ausgleichen (18:1).
Aufholjagd reicht nicht mehr aus
Anschließend schürte Maximilian Kroiß mit einer furiosen Leistung die vage Hoffnung auf ein spätes Wunder. Er ließ bis 71 Kilo griechisch-römisch Sebastian Egger nicht den Hauch einer Chance und siegte per Überwurf technisch überlegen (Stand 18:5). Auch bis 80 Kilo Freistil hatten die Zuschauer und Verantwortlichen des TSC von Nandor Hajduch mehr erwartet. In einem engen Duell konnte er sich gegen Felix Bückle nur knapp mit 5:4 durchsetzen (Stand 18:6). „Da muss in Zukunft mehr kommen“, fordert Winter. Jetzt war klar, dass Mering nicht mehr gewinnen konnte, dennoch legte sich Benedikt Rieger bis 75 Kilo Freistil voll ins Zeug und schulterte Tobias Trunzer (Stand 18:10). Ebenfalls erneut erfolgreich war Dominik Ringenberger bis 75 Kilo. Im klassischen Stil ging der Polizist ans Limit und verpasste nur um einen Zähler gegen Marlon Schmucker den überlegenen Punktesieg (Endstand 18:13). Am kommenden Kampftag muss gegen den RSV Schonungen ein erster Sieg her. „Wir brauchen jetzt unbedingt Punkte, sonst hängen wir unten drin und ringen um den Abstieg“, betonen die Verantwortlichen des TSC Mering.