Der TSC Mering feiert die Goldmedaille von Markus Daferner bei den German Masters.
Von Matthias Biallowons
Völlig unerwartet und überraschend erreichte die TSC Familie am Wochenende vor zwei Wochen die Mitteilung, dass Markus Daferner bei den German Masters die Goldmedaille erringen konnte. „Wir waren erstmal perplex und wussten gar nicht wohin mit der Freude. Wir wussten nämlich nicht, dass Daffi auf diesem Turnier war“, musste der zweite TSC-Vorsitzende, Dominik Ringenberger, zugeben. Umso größer überwog die Freude beim gesamten Verein: „Wahnsinn was er da geschafft hat. Wir alle sind stolz auf ihn und seine Leistung“, sind sich Ringenberger und der erste Vorsitzende, Peter Tränkl, einig.
Plan lange geheim
Warum er sich bedeckt hielt? „Wer mich kennt, weiß, dass ich nervlich nicht immer der stärkste bin. Ich wollte mir nicht noch mehr Druck machen. Das hätte ja auch in die Hose gehen können“, verrät der Freistilspezialist, der eigentlich seine Ringerkarriere 2017 beendet hatte. Den Plan zur Teilnahme an den deutschen Meisterschaften der Altersklasse 41 – 45 fasste der 43jährige Daferner an Silvester. „Ich brauchte ein konkretes Ziel, um die Motivation zu haben, fit bleiben zu wollen. So vor sich dahin trainieren wird irgendwann eintönig, wenn man nicht weiß wofür. Zumindest bei mir ist das so“, erklärt der ehemalige Oberligaringer und bayerische Meister sein Vorhaben. Auch seine Frau erfuhr erst später davon: „Ich habe das erstmal für mich behalten, weil ich nicht wusste, wie schwierig mir auch die Vorbereitung fallen würde. Meiner Frau habe ich es dann am Muttertag erzählt“, gibt der zweifache Vater schmunzelnd zu. Nur seinem Hausarzt Dr. Dreher, seiner Physiotherapeutin Monika und seinem Freund, René Winter, dessen Vater oft auf diese Meisterschaften gefahren war, teilte er sich irgendwann mit. „Ich war sofort begeistert von dem Vorschlag. Ich war überzeugt, dass er dort eine wichtige Rolle spielen kann“, betont Winter.
Daferner bereitet sich intensiv vor
Dass der Weg kein leichter sein wird, war dem ehemaligen Ringer aus Aichach bewusst. Tipps holte er sich von seinem großen Idol und dem mehrfachen Europa- und Weltmeister Alexander Leipold, der das teils hohe Niveau dieser Meisterschaften unterstrich: „Wenn ich jetzt dort zum Beispiel in meiner Altersklasse antreten wollen würde, müsste ich mich auch intensiv vorbereiten und mindestens zweimal in der Woche auf die Matte gehen“. Auch Daferner absolvierte ein straffes Programm, um auf den Punkt fit zu sein: bis zu fünfmal in der Woche trainierte er – mal auf der Matte, mal im Kraftraum, mal Ausdauer auf dem Rad oder beim Joggen.
Daferner gewinnt das Turnier souverän
Am Ende zeigten seine Leistungen und die Ergebnisse auf den German Masters, dass sich das harte Training auszahlte. In der Gewichtsklasse bis 78 Kilo musste der Meringer dreimal auf die Matte. In allen drei Duellen ging Daferner als klarer Sieger von der Matte: in den ersten beiden Kämpfen siegte er technisch überlegen noch vor dem regulären Ende. „Ich bin voll drauf gegangen. Das Training mit deutlich jüngeren Athleten aus meinem Verein hat mir da sehr geholfen. Nochmals großer Dank an meine Trainingspartner Lukas, Sebi, Momo und Putzi“. Auch im letzten Fight um die Goldmedaille dominierte „Daffi“ nach Belieben und legte seinen Kontrahenten nach einer klaren Führung „aufs Kreuz“. Dass dieser Triumph nicht ohne Folgen sein wird, ist dem Meringer bewusst: „Ich habe jetzt schon viele Nachrichten bekommen, dass ich wieder bei uns in der Mannschaft ringen soll. Das war mir klar, aber das habe ich eigentlich nicht vor“. Ob das wieder nur Selbstschutz ist oder ob sich Markus Daferner der bayerischen Auswahl für die Veteranen WM in Griechenland im Oktober anschließen wird, bleibt wohl erstmal wieder ein Geheimnis. Vielleicht ein neues Geburtstagsgeschenk für seine Frau.